„Wie funktioniert eine Enthärtungsanlage?“ Das werden wir häufig gefragt. Den Vorgang in zwei Sätzen zu erklären ist dabei nicht immer ganz einfach. Die allgemeine Aussage zur Funktionsweise von Enthärtungsanlagen, auch Entkalkungsanlage genannt, ist, dass es Anlagen sind, die an Ihrem Hausanschluss angebracht werden, von wo aus sie Ihr Wasser von Kalk befreien. Das reicht vielen Interessierten allerdings nicht aus. Deshalb erklären wir Ihnen, wie genau eine Enthärtungsanlage funktioniert und warum sich eine Anschaffung für Sie lohnt!
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Welche Möglichkeiten zur Entkalkung gibt es?
Wasserenthärtung funktioniert mittels Entkalkungs- oder Osmoseanlagen. Die Funktionsweisen und das gefilterte Wasser dieser Systeme unterscheiden sich dabei grundlegend, sodass sie jeweils für unterschiedliche Anwendungsbereiche geeignet sind. Für die bloße Entkalkung kommt häufig die Enthärtungsanlage zum Einsatz. Denn im Gegensatz zur Osmoseanlage, die vorrangig in der Küche Ihren Einsatzort findet und Trinkwasser filtert, wird die Entkalkungsanlage an den Wasserhausanschluss angebracht und filtert das Wasser für das gesamte Haus. Wie genau eine Enthärtungsanlage funktioniert und welche chemischen Prozesse die Entkalkung möglich machen erklären wir Ihnen! Tipp: Mit wasserhaerte.io ermitteln Sie schnell Ihre Wasserhärte.
Was filtert eine Entkalkungsanlage?
Die Hauptfunktion einer Entkalkungsanlage ist die Filterung von Härtebildnern. Diese kommen vor allem in Form von Erdalkalimetallen wie Magnesium und Calcium vor. Aus dem Alltag kennt man diese Stoffe als weiß-silbrige Ablagerungen in Wasserkochern oder an Spülbecken, wo man sie als Kalk kennt.
Nachteile durch Kalkbildung
Die Funktion einer Enthärtungsanlage ist es Kalk aus Ihrem Wasser zu filtern. Denn Kalk ist nicht nur unschön und führt zu einem hohen Putzaufwand, sondern beeinträchtigt auch die Effektivität von Heizelementen, indem er den Wärmetransport behindert. Bereits nach einem Jahr bilden sich in Heizkesseln bei hartem Wasser rund 10 mm Ablagerungen, die den Energiebedarf um über 50 % erhöhen. Der gestiegene Energieverbrauch schadet dabei nicht nur der Umwelt, sondern steigert Ihre Kosten je nach aktuellem Preis und Verbrauch um mindestens einige hundert Euro jedes Jahr, wenn nicht mehr. Hinzu kommen Schäden sowie erhöhte Wartungsbedarfe und Reparaturkosten für Heizanlagen, Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen und andere wasserführende Geräte.
Doch nicht nur die Umwelt, Geräte und Leitungen leiden darunter, auch Menschen mit Hautproblemen haben mit den Folgen des harten Wassers zu kämpfen. Denn kalkhaltiges Wasser sorgt für trockene und spannende Haut und ein stark erhöhtes Risiko an entzündliche Hautreizungen wie Neurodermitis und Ekzemen zu erkranken. Wie stark die Reaktionen ausfallen, hängt vom bisherigen Krankheitsverlauf, der Hautempfindlichkeit sowie vom Härtegrad des Wassers ab. Denn nicht in jedem Haushalt ist das Wasser gleich hart. Wie kommt es also zu hartem Wasser und wieso unterscheiden sich die Härtegrade je nach Region voneinander?
Gründe für hartes Wasser
Die Funktion von Enthärtungsanlagen ist die, hartes Wasser weicher zu machen. Doch warum ist Wasser in einigen Regionen hart? Hartes Wasser entsteht durch Härtebildner, die das Wasser auf seinem Weg aufnimmt. Die Härte von Grund- und Quellwasser, das durch Gesteins- und Bodenschichten sickert, ist von der Beschaffenheit dieser geprägt. Denn bei dem Weg des Grundwassers durch Böden und Gestein löst sich Kalk aus diesen Schichten und wird vom Wasser aufgenommen. Das Wasser von Versorgern, die ihre Kunden mit Grundwasser aus kalksteinhaltigen Regionen versorgen, ist dadurch härter. Dahingegen liefern Wasserversorger, die ihre Wasserdepots vornehmlich über Oberflächenwasser speisen, weicheres Wasser, da Oberflächenwasser noch nicht versickertes Niederschlagswasser ist, in dem somit weniger Härtebildner gelöst sind. Was das für die Haushalte in Deutschland konkret bedeutet und wie die Wasserhärte in den verschiedenen Regionen verteilt ist, schauen wir uns jetzt genau an.
Wie wird der Härtegrad gemessen?
Die Funktion von Wasserenthärtungsanlagen ist es, die Härte des Leitungswassers zu reduzieren. Doch wie wird die Härte von Wasser bestimmt? Die Wasserhärte wird in Deutschland nach europäischem Standard anhand des Internationalen Einheitensystems gemessen. Dieses misst den Härtegrad von Wasser mittels des Gehaltes an Calciumcarbonat (Kalkstein) in Millimol pro Liter (mmol/l) und unterteilt es in die drei Härtebereiche weich, mittel und hart. Bis 2007 wurde die Wasserhärte in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben. Diese Messeinheit definiert die Gesamthärte von 1 °dH als 10 mg Calciumoxid (Branntkalk) je Liter Wasser. Auch wenn Wasserversorger gesetzlich nicht mehr dazu verpflichtet sind, geben sie den Härtegrad i.d.R. auch weiterhin zusätzlich als Grad deutscher Härte (°dH) an.
Durchschnittliche Wasserhärte in Deutschland
Die Wasserhärte des Trinkwassers in Deutschland liegt bei durchschnittlich 16,6 °dH und ist somit in den meisten Haushalten hart. Das aktuelle Wasch- und Reinigungsmittelgesetzt (WRMG) definiert den Härtebereiche nach geltendem europäischem Standard:
Härtebereich | Millimol Calciumcarbonat je Liter (mmol/l) | Grad deutsche Härte (°dH) |
weich | weniger als 1,5 mmol/l | weniger als 8,4 °dH |
mittel | 1,5 bis 2,5 mmol/l | 8,4 bis 14 °dH |
hart | mehr als 2,5 mmol/l | mehr als 14 °dH |
Wo erfahren Sie wie hart Ihr Wasser ist?
Die Wasserhärte des eigenen Trinkwassers erfahren Sie am einfachsten auf der Website seines Wasserversorgers. Denn Trinkwasserversorger sind laut WRMG dazu verpflichtet, die Wasserhärte mindestens einmal pro Jahr zu veröffentlichen. Wer ganz genau wissen möchte was aus seiner Leitung fließt, kann dies zum Beispiel mit Teststreifen oder einer Titrierlösung aus der Apotheke einfach selbst messen. Je nachdem ob man die Vorzüge der Funktion einer Entkalkungsanlage im ganzen Haus oder nur an einer bestimmten Stelle nutzen möchte, um die Qualität seines Wassers zu optimieren, wird die Enthärtungsanlage an unterschiedlichen Stellen in der Wohnung installiert.
Der Hydrologische Atlas von Deutschland (HAD) wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) als Gemeinschaftsprojekt verschiedener Bundesbehörden, Institute sowie der Länder publiziert. Quelle: https://www.bgr.bund.de
Einsatzgebiete der Anlage
Enthärtungsanlagen funktionieren sowohl in privaten Haushalten als auch in der Lebensmittelindustrie und in der Medizin Verwendung. Die Installation einer Entkalkungsanlage ist unkompliziert. Sie wird zwischen dem Hauswasseranschluss und der gewünschten Ausgabestelle angeschlossen. Doch wie funktioniert eine Entkalkungsanlage und was genau passiert mit Ihrem Wasser?
Wie funktioniert eine Enthärtungsanlage?
Nun zur Frage: „Wie funktioniert eine Enthärtungsanlage?“. Enthärtungsanlagen funktionieren, indem sie sogenannte Härtebildner wie Magnesium und Calcium aus dem Wasser filtern und es dadurch weicher machen. Die Enthärtungsanlage funktioniert mit Hilfe eins Kunstharzes, das sich im Inneren der Entkalkungsanlage befindet. Dieses filtert das durchströmende Wasser. Dabei bindet das Harz den Kalk. Auf chemischer Ebene passiert folgendes. Das Harz bindet die Ionen des Magnesiums und Calciums an sich und ersetzt es durch eine entsprechende Menge Natrium-Ionen.
Das gefilterte Wasser enthält anschließend also mehr Natrium- und dafür keine Calcium- und Magnesium-Ionen mehr. Die Konzentration aller anderen Ionen bleibt unverändert.
Um das Wasser auf den gewünschten Härtegrad einzustellen, wird anschließend ungefiltertes Wasser hinzugeführt, um den Härtegrad gezielt anzuheben. Dieser Prozess hat jedoch eine natürliche Grenze, da das Harz irgendwann alle seine Natrium-Ionen abgegeben hat und dann keine weiteren Calcium- und Magnesium-Ionen mehr aufnehmen kann. Um die Aufnahme-Kapazität wieder herzustellen muss das Harz regeneriert werden.
So funktioniert die Regeneration von Entkalkungsanlagen
Bevor das Harz, und somit die Kapazität des Ionentauschers, erschöpft ist und keine Härtebildner mehr aufnehmen kann, wird es regeneriert. Die Regeneration von Enthärtungsanlagen funktioniert mithilfe einer Salzlösung aus Regeneriersalz, die den abgelaufenen chemischen Prozess wieder umkehrt und damit regeneriert. Die Salzlösung löst die aufgenommenen Härtebildner Calcium und Magnesium aus dem Harz und ersetzt diese wieder durch das ursprüngliche Natrium. Das Regenerationsintervall wird dem Wasserverbrauch und Modell entsprechend passend eingestellt und erfolgt vollautomatisch.
Die Entsorgung des verbrauchten Regeneriersalzes und dem sich wieder aus dem Harz gelösten Kalk findet ebenfalls automatisiert und sauber über den Abwasseranschluss statt, sodass Sie sich mit unseren Enthärtungsanlagen auf eine optimale Wasserqualität bei minimalem Wartungsaufwand verlassen können. Sollte dann doch einmal etwas nicht mit Ihrer Enthärtungsanlage funktionieren, kommen wir persönlich vorbei und kümmern uns um das Problem.
Fazit: Wann ist eine Enthärtungsanlage sinnvoll?
Eine einfache Faustregel besagt, dass eine Wasserentkalkung immer dann sinnvoll ist, wenn Kalkablagerungen an Armaturen sichtbar sind. Dann lohnt es sich etwas gegen die negativen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen harten Wassers zu unternehmen.
Tipp: Enthärtungsanlagen: Warum sie ohne Salz nicht optimal funktionieren
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