Die zunehmende Belastung der Umwelt durch antibiotikaresistente Keime ist ein ernstes Problem, das nicht nur in Kliniken, sondern auch in unseren Gewässern auftritt. Eine aktuelle Studie aus Nordrhein-Westfalen (NRW) zeigt auf, dass resistente Bakterien in zahlreichen Gewässern weit verbreitet sind. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, die Folgen und mögliche Maßnahmen, um diese Bedrohung zu mindern.
Ursachen der Keimbelastung
Antibiotikaresistente Bakterien entstehen oft durch den unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin. Medikamente gelangen über Abwässer in die Umwelt, wo sie sich mit anderen Keimen vermischen und durch die ständige Exposition Resistenzen entwickeln. Diese Bakterien finden sich dann in Fließgewässern und Kläranlagen wieder, wo sie die Wasserqualität erheblich beeinträchtigen können.
Besonders in Abwässern aus Krankenhäusern und Schlachtbetrieben wurden hohe Konzentrationen von resistenten Keimen nachgewiesen. Die Verbreitung dieser Bakterien in Oberflächengewässern führt dazu, dass sie auch in Trinkwassersysteme gelangen können, insbesondere bei Hochwasserereignissen. Überflutungen spülen häufig kontaminiertes Wasser in städtische Wasserversorgungssysteme, was das Risiko für die menschliche Gesundheit zusätzlich erhöht.
Gefährliche Resistenzen in Gewässern
Die Untersuchung des nordrhein-westfälischen Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) wurde im Rahmen eines dreijährigen Projekts durchgeführt, das die Verbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien in verschiedenen Abwassersystemen und Fließgewässern analysierte. Dabei wurden Abwässer aus Krankenhäusern, Betrieben der Fleischverarbeitung sowie die Zu- und Abläufe von Kläranlagen untersucht (bei all diesen beprobten Anlagen wurden sie nachgewiesen – die resistenten Keime). Ein besonderes Augenmerk lag auf Fließgewässern, in denen 3MRGN-Bakterien ebenso sehr weit verbreitet nachgewiesen wurden – und dies unabhängig von konkreten Abwassereinleitungen, was durchaus besorgniserregend erscheint. Diese Ergebnisse zeigen, dass antibiotikaresistente Bakterien nicht nur in direkter Nähe zu Abwasserquellen, sondern in überraschend vielen Gewässern nachweisbar sind.
„Die Ergebnisse der Studie zeigen eindeutig, dass antibiotikaresistente Bakterien in unseren Gewässern weit verbreitet sind“, erklärte Elke Reichert, Präsidentin des LANUV
Was sind 3MRGN und 4MRGN-Keime?
3MRGN und 4MRGN stehen für multiresistente gramnegative Bakterien, die gegen drei bzw. vier der gängigen Antibiotikagruppen resistent sind. Diese Keime stellen eine ernste Bedrohung dar, da Infektionen, die durch diese Erreger verursacht werden, nur schwer oder gar nicht mehr mit herkömmlichen Antibiotika behandelt werden können. 3MRGN-Keime sind, wie sich nun zeigt, weit in der Umwelt verbreitet und wurden in zahlreichen Gewässern nachgewiesen. 4MRGN-Bakterien, die noch resistenter sind, wurden vor allem in Krankenhausabwässern sowie den aufnehmenden Kläranlagen und Fließgewässern nachgewiesen. Besonders gefährlich sind sogenannte „High-Risk-Klone“ unter den 4MRGN-Keimen, die sich schneller verbreiten und schwere Krankheiten auslösen können.
„Antibiotikaresistenzen gefährden unsere Gesundheit und die Umwelt. Entlang der gesamten Wirkkette müssen wir uns daher gemeinsam für einen sorgsamen Umgang mit Antibiotika einsetzen. Der Schutz unserer Gewässer ist dabei ein wichtiger Baustein, denn sie sind wichtige Lebensadern für Natur und Mensch.“, so NRW-Umweltminister Oliver Krischer
Folgen für die Gesundheit und Umwelt
Resistente Keime in Gewässern stellen eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Wenn Menschen mit diesen Bakterien in Kontakt kommen, zum Beispiel beim Baden in Flüssen oder Seen, können Infektionen entstehen, die mit herkömmlichen Antibiotika nur schwer oder gar nicht behandelbar sind. Auch Tiere, die aus diesen Gewässern trinken, können betroffen sein und die Bakterien weiter verbreiten.
Zudem besteht die Gefahr, dass resistente Keime über die Nahrungskette in den menschlichen Organismus gelangen. Ein besonders hohes Risiko besteht in der landwirtschaftlichen Nutzung von Oberflächenwasser zur Bewässerung von Feldern, da die Bakterien auf diesem Weg Nahrungsmittel kontaminieren. Obst und Gemüse sollte daher stets gut abgewaschen werden (nicht nur auf Grund möglicher Rückstände von Pestiziden).
LANUV Lösungsansätze und Maßnahmen
Als erste Maßnahme wird das LANUV nun die Messstellen ausweiten, um ein noch genaueres Bild der Situation zu erhalten. Über die Förderrichtlinie „Zukunftsfähige und nachhaltige Abwasserbeseitigung in NRW“ stellt das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr bereits heute Fördergelder für Investitionen in die Abwasserreinigung bereit.
Als wirksames Mittel gegen die Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien in Gewässern hat sich laut LANUV eine weitergehende Behandlung des Abwassers mittels UV-Bestrahlung, Durchfließen eines Retentions-bodenfilters oder Membranfiltration erwiesen.
Somit bestätigt das LANUV selbst, dass man sich als Verbraucher und Unternehmen, durch eine Osmoseanlage, wo die derzeit genauste Filtration erreicht wird, vor eben solchen Keimen im Trinkwasser schützen kann. Bei der flowAQUA bubble kommt z.B. auch noch ein UV-Sterilisator zum Einsatz, um vor Rückverkeimung am Ausgabepunkt zu schützen.
Fazit
Antibiotikaresistenzen sind ein wachsendes Problem, das nicht nur in Krankenhäusern, der Landwirtschaft, sondern auch in der Umwelt und unseren Gewässern ernst genommen werden muss. Die Erkenntnisse aus NRW zeigen, wie weit verbreitet resistente Keime bereits sind und wie wichtig es ist, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese Entwicklung aufzuhalten. Der Schutz unserer Gewässer vor Antibiotikaresistenzen ist ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung. Lassen Sie sich von unseren zertifizierten Experten beraten, wie unsere Osmoseanlagen zur Sicherheit Ihres Trinkwassers beitragen können.